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Von Vulkanen und Nebelwäldern - die Hochebene Costa Ricas

Aktualisiert: 11. Feb. 2022

Costa Rica ist sicherlich schon reich beschenkt mit seinen zwei Küsten und ihren Traumstränden und weltklasse Surfspots (dazu die Beiträge über die Pazifik- und Karibikküsten). Allerdings verbirgt gerade die wenig besuchte Hochebene Naturschätze, die man nicht verpassen sollte!

Die Nebelwälder in Monteverde und die aktiven Vulkane nördlich von San José sind in 3-4 Tagen gut machbar. Die Straßen sind ein Abenteuer für sich, aber dafür eröffnen sich ein ganz andere Eindrücke von diesem so diversen Land.



Die Nebelwälder erreicht man nach ein ungefähr drei Stunden Fahrt von San José. Die Entfernungen trügen da die Straßen so "naturbelassen" sind dass man nicht wirklich zügig voran kommt. Die Reise ist also das Ziel! Ich empfehle ein Auto mit Vierrad-Antrieb zu mieten, das ist auch nichts außergewöhnliches für Vermieter hier und man erspart sich doch spannende Stunden mitten in den Bergen bei dem Versuch die Schlaglöcher auf schmalen Wegen ohne Seitenbegrenzung zu umfahren und trotzdem vor der Dunkelheit wieder in der Zivilisation anzukommen. Google Maps ist außerdem wenig hilfreich, da es befestigte Straßen von Schlammwegen nicht unterscheidet. Einheimische nutzen den Routenplaner Waze (gibt es über den Playstore), das funktioniert tatsächlich um einiges besser. Schließlich geht es dann mit wärmerer Kleidung, Regenjacke und festen Schuhen (bis 2,700 Meter Höhe!) in das Abenteuer Nebelwald.


Der aktive Vulkan Poás


Die Ehrfurcht kriecht einem den Rücken hoch wenn man den Poás bestiegen hat und endlich am Rande das dampfenden Kratersees auf 2,700 Metern Höhe steht. Hier ist geballte Naturgewalt zu spüren, auch wenn der letzte Ausbruch etwas zurückliegt (April 2017). Deshalb war der Nationalpark auch bis Ende 2018 gesperrt. Eine Stunde nördlich von San José war dies unser erster Stopp auf dem Weg in Costa Ricas Hochland. Der "Aufstieg" zum Krater ist gut mit Kindern machbar - man fährt auf einen Parkplatz, wird eingewiesen, erhält einen Helm und dann geht es eine knappe halbe Stunde leicht bergauf. Die Besuchszeit am Kraterrand ist wegen der ätzenden Dämpfe auf 20 Minuten begrenzt. Der Kratersee in tiefem türkisblau ist beeindruckende 1500 Meter im Durchmesser und rund 300 Meter tief. Tickets sollte man vorab online kaufen - hier ist der direkte Link zum Kartenverkauf des Nationalparks ohne Zwischenhändler.




Als Übernachtungsmöglichkeit kann ich die Cabanas 'Villa Calas' empfehlen, kleine aber feine Häuschen hoch oben mit Feuerstelle für gemütliche Abende. Direkt von den Hütten gehen verschiedene Wanderwege von unterschiedlicher Länge ab, so dass man direkt in die Natur hier oben eintauchen kann. Regionale Käsespezialitäten, die es an kleinen Ständen entlang der Straßen zu kaufen gibt, sollte man sich nicht entgehen lassen. Wer den Regenwald lieber auf befestigten Pfaden erkundet und garantiert Wildtiere sehen möchte, für den ist derr La Paz Waterfall Gardens Natur Park ca 20 Minuten vom Poás entfernt und direkt auf dem Weg zum nahegelegenen Vulkan Arenal ein gutes aber nicht günstiges Ausflugsziel. Fast 4 km ziehen sich die Wanderwege durch den Regenwald, vorbei an Schmetterlings- und Kolibrihäusern und verschiedenen Plattformen, an denen die fünf Wasserfälle des Parks in tosendem Lärm vorbei rauschen. Am Ende des Weges wartet ein Bus, der alle Mann wieder zum Parkeingang zurück bringt. Die Tiere hier im Animal Sanctuary wären außerhalb des Parks nicht überlebensfähig, es handelt sich hier also nicht im einen Zoo sondern um eine Auffangstation.



Oben: Ein Häuschen für vier inklusive offener Feuerstelle für kuschelige Abende inmitten schönster Natur; unten: Der La Paz Waterfall Gardens Park


Vulkan El Arenal und seine Thermalquellen


Vom Poás nahmen wir Kurs auf den nächsten Vulkan - sicherlich der bekanntere - El Arenal. Zwei Stunden dauert die Fahrt auf relativ guten Straßen bis ins Städtchen La Fortuna am Fuße des Vulkans. Die meisten Touristen kennen die Postkartenbilder des Arenal mit den roten Lavaströmen. Seit dem Ausbruch 1968 ist der Vulkan aber inaktiv und man kann auch nicht bis hoch zum Krater steigen, was für mich den Poás zum beindruckenderen Ziel macht. Rund um den Vulkan führen Wanderwege durch den Regenwald und über Lavafelder, Es ist definitiv nicht nötig, Touren bei den vielen Touristenständen entlang der Hauptstraße zu buchen: alle Attraktionen wie Wanderungen zu Fuß oder zu Pferd, Zipline-Fahrten durch die Baumwipfel oder ein Bad in einer der Thermalquellen sind ganz einfach in dem kleinen Städtchen La Fortuna zu finden. Ein Muss ist ein Bad in einer der Thermalquellen, nach einem anstrengenderen Wandertag gibt es kaum etwas entspannteres. Es gibt auch eine kostenlosen Zugang zum heißen Rio Tabacon - gegenüber des Tabacon Hot Springs (nicht das Tabacon Resort!) sieht man die geparkten Autos der Besucher. Durch ein kleines Tor gelangt man über einen Schotterweg in den Wald und findet nach einer kappen Minute den heißen Fluss.

Wir haben uns einen Abend im Eco Termales Hot Springs Resort gegönnt, auch Kinder sind hier herzlich willkommen. Mit einem Schwimmbadbesuch hat ein Thermenbesuch allerdings nicht viel gemein, auch Kinder werden in den unterschiedlich temperierten Becken (bis 40°C) sehr ruhig.


Der Arenal am Abend und beim Ausbruch 1968, rechts die warmen Becken des Thermalbades


Übernachtet haben wir im Hotel Lavas Tacotal - ordentliche Betten, Klimaanlange, gutes landestypisches Frühstück, das für jeden frisch zubereitet wird, und ein Pool für die Kids. Alles in allem nichts besonderes aber für gut 70 USD Dollar pro Nacht für uns alle dennoch empfehlenswert.



Nebelwälder und Hängebrücken


Nur knappe 20 Minuten Fahrt von La Fortuna entfernt befindet sich das nächste Highlight der Tour - der Mistico Hanging Bridges Park. Trotz Höhenangst möchte ich die Erfahrung hier durch den Regenwald zu wandern und ihn aus einer ganz anderen Perspektive betrachten zu können nicht missen! Die Brücken sind sehr stabil und gut gesichert. Wir waren wegen der Pandemie allein unterwegs, was natürlich unschlagbar ist - die Brücken wackeln nicht zu sehr wenn man sie einzeln überquert und die Stille inmitten der Natur ist beeindruckend. 15 Brücken sind auf der 3km langen Strecke zu überqueren - die längste Brücke ist 97 Meter lang, die höchste ist 55 Meter hoch. Mit etwas Glück kann man Costa Ricas Wildtiere inmitten ihrer natürlichen Umgebung beobachten - Faultiere, Tukane, Kolibris oder auch kleine Schlangen. Tickets sollten vorab online gebucht werden, Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt, Erwachsene bezahlen 26 USD für den Tageseintritt. Der Park darf nur mit festen Schuhen betreten werden!






Wie immer hier meine Empfehlung zur Reisevorbereitung mit guten Übersichten zu den einzelnen Regionen des Landes und ausgesuchten Anbietern für die zahlreichen Aktivitäten vor Ort - Lonely Planet Costa Rica.

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